Eigenbau NAS

Das Projekt für den Reformationstag

In diesem Jahr war der Reformationstag zum ersten Mal ein regulärer Feiertag in Niedersachen – und arbeitsfrei! Da benötigt man(n) natürlich eine kleine Beschäftigung. Ich habe eine Idee umgesetzt, über die ich schon länger nachgedacht habe: Ein NAS selbst bauen.

Was ist ein NAS?

NAS ist die Abkürzung für „Network Attached Storage“ (Erklärung bei Wikipedia). Zu Deutsch etwa „Speicher im Netzwerk“. Und genau darum geht es: Speicherplatz im Heimnetz unabhängig von den PCs bereitstellen. Im Grunde ist das auch nur ein kleiner Computer mit einer großen Festplatte und einem passenden Betriebssystem.

Komponenten

Das neue NAS soll grundsätzlich in den 19-Zoll-Netzwerkschrank eingebaut werden, also kompakt sein. Und möglichst nicht viel Energie verbrauchen. Genau für diesen Zweck gibt es einige Single Boared Computer / Ein-Platinen- Computer am Markt.

Ich habe diese Komponenten ausgweählt:

  • Odroid-HC2, Home Cloud Two (Hersteller)
  • Sandisk Ultra 16GB UHS-I microSDHC Speicherkarte
  • WesternDigital RED WD20EFRX HDD, 2 TB, 5400 rpm, 64MB
  • passendes Gehäuse

Ein geeignetes Netzteil 12V DC war noch in der Bastelkiste.

Odroid HC2 und Festplatte im offenen Gehäuse

Betriebssystem

Als Betriebssystem für mein NAS kommt „OpenMediaVault“ (Website, Wikipedia) zum Einsatz. Es handelt sich um ein Debian- Derivat mit einer passenden Weboberfläche.
OpenMediaVault wird auf der SD- Karte installiert und belegt keinen Speicherplatz auf der Festplatte. Es ist modular aufgebaut und kann so den persönlichen Wünschen angepaßt werden.

Installation

Die Installation war wirklich einfach. Ich habe die Anleitung auf der OpenMediaVault- Website befolgt und das passende Image mittels Etcher auf die SD-Karte kopiert.
Der erste Bootvorgang hat eine Weile gedauert, lief aber ohne Probleme durch. Anschließend konnte ich über die Weboberfläche die ausstehenden Systemupdates einspielen. Die Kernkomponenten sind von Debian übernommen und so können die normalen Paketupdates eingespeilt werden.
Die Festplatte, also der eigentliche Speicher, muß noch formatiert und eingebunden werden. Auch dies geschieht komplett über die Weboberfläche. Es können auch vorhandene Festplatten eingesetzt werden. OpenMediaVault unterstützt die gängigen Dateisysteme.

Konfiguration

Die normale Anwenderkonfiguration erfolgt über die Weboberfläche. Es müssen die benötigten Dienste (Samba, FTP, NFS, rsync, …) und die Benutzer sowie Berechtigungen eingestellt werden.
Sofern es schwierig wird, zeige ich einige Details in weiteren Beiträgen.

Ausblick

Wozu das Ganze, wenn man doch einen großen Server betreibt?
Tja, ob der Server ewig bleibt, ist nicht sicher (Zeitwaufwand). Außerdem braucht auch der Server einen Platz für Backups. Und ganz ehrlich, wer denkt schon regelmäßig daran, auf eine externe Festplatte zu sichern? Zu umständlich! Dran denken, Platte einschalten, Daten sichern, wieder ausschalten. Wenn alles über Nacht automatisch läuft, ist das viel besser.

Mit einem zweiten baugleichen System an einem anderen Ort und einem VPN kann sogar ein ortsunabhängiges, regelmäßiges Backup (rsync) realisiert werden.

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